Die Governance-Benchmark

Zwischen der persönlichen Bewertung der Governance und ihrer tatsächlichen Wirksamkeit besteht nach wie vor eine erhebliche Diskrepanz. Angekommen in einem Zeitalter der ununterbrochenen Leistungsmessung werden weltübergreifend datenbasierte Ansätze wie Six Sigma, Kaizen oder Lean neben Standards, Benchmarks, Bewertungsformularen und Scorecards genutzt, um die entsprechende Unternehmensleistung bewerten zu können.

Der Grund dafür ist augenscheinlich ganz einfach: Eine Leistung, die nicht gemessen werden kann, kann auch nicht verbessert werden.
Innerhalb dieses ausgeklügelten Bewertungs- und Beobachtungssystems gibt es allerdings eine Ausnahme: Vielfach scheint es keine formellen Mechanismen zur Überwachung und Bewertung des gesamten Governance Systems zu geben. Grund dafür ist u. a. die schwierige Messbarkeit mithin Quantifizierbarkeit einiger beinhalteter System.
Unter dem Begriff der „Governance“ wird mehr zusammengefasst als nur Richtlinien und Verfahren. Es werden Entscheidungen getroffen, Ziele festgelegt und überwacht. Darüber hinaus ist Governance ständig im Ausbau befindlich.

Letztendlich unvoreingenommen über die eigene Governance zu urteilen ist schwierig und führt eher zu unrealistischen Annahmen als zur reinen objektiven Aussagen. Eine Bewertung durch kommerzielle Rating-Agenturen, anhand von Scores oder durch die gegebene Vielzahl unterschiedlicher Auszeichnungen (Leadership in Governance, Excellence in Good Governance….): alle diese Anwendungen sind nicht unbedingt genau. Bestes Beispiel und allgemein bekannt: Enron. Zum Zeitpunkt der Implosion des Unternehmens bestand ein preisgekröntes Board of Directors.

Es ist daher an der Zeit, festzustellen, warum Governance-Bewertungen oftmals falsch sind und wie eine Problembehebung angegangen werden kann. Gründe, die bspw. gegen den Vergleich der Governance mit einem bekannten Kodex sprechen und weitere Ansatzpunkte liefert die neuste „Tone at the Top-Ausgabe: The Governance Benchmark“ des IIA Global.

U.a. auch erwähnt: der neue American Corporate Governance Index, siehe vorheriger Beitrag.