Eine aktuelle Veröffentlichung von KPMG NL erläutert das Konzept der robotergesteuerten Prozessautomatisierung und legt die Rolle der IR im Umgang mit dieser innovativen Technologie dar.
Robotergesteuerte Prozessautomatisierung (auch Robotic Process Automation oder kurz RPA) ist Teil der Intelligenten Automatisierung (Intelligent Automation), welche in drei Klassen eingeteilt werden kann, die auf einem Spektrum von simpel bis komplex liegen:
- RPA ist dabei die simpelste Form und umfasst Software- und App-basierte Tools, die Routinetätigkeiten, die nach eindeutigen Regeln ausgeführt werden, durchführen (wie bspw. der Vergleich von Datensätzen oder die Verarbeitung von Transaktionen).
- Enhanced Process Automation liegt in der Mitte des Spektrums und meint Technologien, die unstrukturierte Daten verarbeiten und aus Erfahrungen lernen können.
- Cognitive Automation beschreibt schließlich komplexe Technologien, die darauf ausgerichtet sind Aktivitäten auszuführen, die bspw. kritisches Denk- und Urteilsvermögen erfordern. Entsprechende Systeme kombinieren dafür künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen oder Data Analytics.
RPA bietet die Möglichkeit zur Unterstützung, Ergänzung und Verbesserung menschlicher Fähigkeiten und somit zur Steigerung des Mehrwerts für das Unternehmen. RPA stellt jedoch gleichzeitig ein Risiko für die Organisation dar, weshalb der Internen Revision eine kritische und aktive Rolle bei der Entwicklung und Implementierung der intelligenten Automatisierungsstrategien des Unternehmens über alle Linien des Three Lines of Defense Modells zukommen sollte.
Die Rolle der Internen Revision im Rahmen der intelligent Automation ist vielfältig: Die Revision sollte das Unternehmen bei der Integration von Governance-, Risiko-, und Kontrollaspekten im Zusammenhang mit der Einführung der neuen Technologien unterstützen und Möglichkeiten zur Implementierung von automatisierten Kontrollen in relevanten Geschäftseinheiten und -prozessen identifizieren. Auch zur Verbesserung der eigenen Effektivität und Effizienz, bspw. durch Kostenreduzierung, Steigerung der Output-Qualität oder der Schaffung von zusätzlichem Mehrwert für das Unternehmen, sollte die IR Intelligent Automation in Erwägung ziehen. Durch die Anwendung von Intelligenter Automatisierung hat die IR laut KPMG die Möglichkeit mit denselben Ressourcen mehr zu erreichen, wie bspw.:
- Verbesserung der Qualität und Konsistenz der Revisionsprozesse
- Verbessern der Effizienz von Planungs-, Prüfungs- und Berichterstellungsaktivitäten um mehr Zeit für kritisches Denken zu schaffen
- Größere Abdeckung und Erhöhung der Testhäufigkeit im gesamten Audit Universe
- Erweitern des Audit Scopes einzelner Prüfungen
- Wechsel von begrenzten Stichprobenprüfungen zu Vollprüfungen
Nachzulesen sind die genauen Inhalte hier: https://assets.kpmg.com/content/dam/kpmg/nl/pdf/2018/advisory/internal-audit-and-robotic-process-automation.pdf.