Bibliometrische Analyse der Revisionsforschung

Der Berufsstand der Internen Revision hat spätestens seit dem Sarbanes-Oxley Act 2002 massiv an Bedeutung hinzugewonnen. Dass die Position der Internen Revision im Unternehmen immer wichtiger wird, drückt sich auch in einem steigenden Interesse seitens der Forschung an der Internen Revision aus. Dies nimmt eine aktuelle Publikation von Behrend und Eulerich (2019) zum Anlass, die Revisionsforschung näher zu untersuchen. Hierzu untersuchten die Autoren die Artikel aus den 5 bedeutensten Zeitschriften im Accounting Bereich zwischen 1926 und 2016. Sie identifizierten dabei 170 Publikationen, die sich mit der Internen Revision befassen.

Die Abbildung zeigt die steigende Bedeutung der Revisionsforschung im Zeitverlauf. Es lässt sich ein deutlicher Trend zu immer mehr Veröffentlichungen im Bereich der Internen Revision erkennen. Markant sind dabei die Zeiträume nach der Gründung des IIAs 1941 sowie nach dem Sarbanes-Oxley Act 2002. Nachdem bis zur Gründung des IIAs kaum Publikationen die Interne Revision thematisierten, führte die Etablierung des IIA zu einem deutlichen Interesse an dem Berufsstand. Ungefähr 20% der Publikationen sind im Zeitraum nach der Gründung des IIA bis 1960 erschienen, was auch durch die sogenannte „Regulation S-X“ erklärt werden kann, die Wirtschaftsprüfer dazu verpflichtet, die Interne Revision als Bestandteil der Internen Kontrollstruktur eines Unternehmens zu berücksichtigen. In der Folge wurden zwar regelmäßig Forschungsartikel zur Internen Revision publiziert, allerdings rückte die Revisionsforschung erst mit dem Sarbaney-Oxley Act 2002 in den Fokus der Forschung. Alleine im Zeitraum zwischen 2005 und 2016 konnten 56 Veröffentlichungen in den 5 bedeutensten Zeitschriften identifiziert werden.

Weiterhin analysieren Behrend und Eulerich (2019) die Autoren dieser Veröffentlichungen. Zwischen 1926 und 1968 wurden die Artikel zu 91% von einer einzigen Person geschrieben, die meist als Praktiker ihre persönliche Meinung zum Berufsstand teilten. Im Zeitverlauf wurden allerdings immer häufiger Artikel von mehreren Personen verfasst. Seit 2000 sind beispielsweise ungefähr die Häfte der Publikationen von drei gemeinsamen Autoren getätigt. Als einflussreichsten Forscher machen sie David A. Wood aus, der die meisten Publikationen (5) und mit den meisten unterschiedlichen Forschern (9) zusammengearbeitet hat.

Im letzten Schritt der Analyse untersuchen die Autoren die bedeutensten Publikationen für die Revisionsforschung, indem sie analysieren, wie häufig die einzelnen Quellen in den 170 Artikeln verwendet wurden. Dass 80% der Quellen nur ein mal zitiert worden sind, während weniger als 4% häufiger als 3 mal zitiert wurden, zeigt eine hohe Konzentration auf einige wenige Publikationen. Die bedeutenste Quelle der Revisionsforschung stellt der Sarbanes-Oxley Act dar, der alleine in 20 Revisionsartikeln zitiert worden ist. Im Rahmen der Analyse der Zitationen stellen die Autoren 8 Cluster der Revisionsforschung heraus:

  1. Corporate Governance
  2. Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer
  3. Interne Revision
  4. Prüfung
  5. Effektivität des Prüfungsausschusses
  6. Vertrauen der Wirtschaftsprüfer in die Interne Revision
  7. Interne Kontrollen über die Finanzberichterstattung
  8. Regulatorische Rahmenwerke

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