„…In einer überwiegend marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung wurden und werden fast alle Unternehmen von mutigen Einzelkämpfern gegründet, die an ihre Geschäftsidee glauben und diese mit einer anfangs meist dünnen privaten Eigenkapitalausstattung zu verwirklichen suchen. Oft gelingt das nur mit der Hilfe einer ebenso mutigen kreditgebenden Bank.“ (Prof. Dr. Dieter Truxius, Dekan der Fakultät für BWL an der Universität Mannheim)
Aktuelle Benchmark-Studie innerhalb zweier Regionen Baden-Württembergs zeigt, dass Familienunternehmen rentabler wirtschaften, insbesondere bei weiblicher Geschäftsführung.
Die Studie „Benchmark Familienunternehmen 2019„, die in Zusammenarbeit des Institutes für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim mit KPMG erstellt wurde, untersuchte für diesen Zusammenhang 2.364 Unternehmen (davon 68 Prozent Familenunternehmen) in zwei Regionen Baden-Württembergs: in der Region Stuttgart und in der Metropole Rhein-Neckar.
Die Auswertung kam u. a. zu dem Ergebnis, dass Familienunternehmen das ihnen zur Verfügung stehende Kapital effizienter einsetzen als andere und letztlich auch profitabler sind: Sie besitzen eine höhere Liquidität, sind tendenziell investitionsfreudiger und finanzieren insbesondere die für den Betrieb wichtigen Bestandteile vollständig durch Eigenkapital, sodass diese im Familenbesitz bestehen bleiben. Insgesamt können Familienunternehmen also als nachhaltiger, sicherer, langfristiger und dennoch unabhängiger ausgelegt beschrieben werden.
Ausschließlich von Familiengesellschaftlern geleitete Unternehmen weisen eine besonders hohe Eigenkapitalquote sowie den niedrigsten Verschuldungsgrad auf.
Zudem stellte sich heraus, dass Geschäftsführerinnen rentabler wirtschaften als Männer in dieser Position.
Neben der Funktion als Benchmark liefert die Untersuchung weiteren praktischen Mehrwert für Unternehmer, so kann eine Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Bedeutung der Regionen erfolgen, eine Leistungsmessung, u. a. bezogen auf Auswirkungen der Finanzkrise und Umgang mit dieser sowie ein Einblick in unterschiedliche Management- und Gesellschaftersrukturen.
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