Die Interne Revision im Zeitalter der Disruption

„Disruption does sometimes come quickly, and catchesus all by surprise“ sagt Carolyn Saint, Chief Audit Executive (CAE) der University of Virginia. Sie kann als eine Herde galoppoerender Pferde beschrieben werden, die auf einen zu rast. Unternehmen können nur versuchen, die Pferde durch Antizipation zukünftiger Ereignisse zu satteln und damit die Kraft der Herde auszunutzen, um in neue Richtungen vorzustoßen oder sie tun nichts und werden überrant. Beispiele für langsame wie auch schnelle Disruptionen sind Vielfältig und werden durch neue Technologien, Politik oder die Demographie ausgelöst. Die Antizipation einer Disruption ist jedoch eine große Herausforderung für jede Abteilung und für jedes Unternehmen. Die Interne Revision kann hierbei eine Schlüsselrolle wahrnehmen, denn Risiken mit Weitsicht zu identifizieren ist eine der wesentlichen Aufgaben eines jeden Revisors.

Die Realität ist jedoch eine andere. 68% der Vorstands- und Aufsichtsratmitglieder sowie 77% des Managements geben an, dass die Interne Revision keine ausreichende Unterstützung bei der Bewältigung von Disruptionen leistet. Über die Hälfte gibt dabei an, dass die Interne Revision nicht genug Fachwissen hat und 38% führen nicht ausreichende Ressourcen als Hinderungsgrund an. Der Kern des Problems ist, dass die Interne Revision u.a. durch die Bearbeitung von Compliance Sachverhalten nicht genug Zeit hat, um sich ausreichend mit Disruptionen zu beschäftigen. Daher wird sie auch nicht als Schlüsselrolle wahrgenommen und nicht einbezogen, weswegen der Fokus weiterhin nicht auf der strategischen Ebene liegt.

Für die Interne Revision gibt es nur einen Weg, diesem Kreislauf zu entgehen: Sie muss durch den Einsatz von Data Analytics und Robotic Innovations selbst zur Quelle der Disruption werden! Durch Automatisierung und Effizienzsteigerungen erhalten Revisoren so die Gelegenheit strategisch über Geschäftsrisiken nachzudenken. Der Fokus der Internen Revision muss dabei weiterhin auf die Prüfung gelegt werden. Indem neu entstehende Risiken allerdings besser antizipiert werden, kann sie sicherstellen, dass die Prozesse effektiv bleiben und die Organisation auf Disruptionen vorbereiten. Hilfreich ist dabei die Zusammenarbeit mit Stakeholdern und Fachexperten, die z.B. Erfahrung mit dem Umgang disruptiver Technologien haben und daher unterstützen können. Gleichzeitig müssen die Revisoren selbst im Umgang mit Technologien ausreichend geschult werden, damit sie die Instrumente, Methoden und Prozesse verstehen und anwenden können.

 

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